Leseprobe – Die Gang kennenlernen

Mit dem Ende der Ferien und der Flut an Feiertagen kehrte der Verkehr in die Hauptstadt zurück. Wo ich noch eine Woche zuvor in den frühen Abendstunden ohne große Obacht über die Straßen schlendern konnte, herrschte wieder Hektik. Überall leuchteten und blinkten Lichter, und Dampf stieg aus Auspuffen und Gullydeckeln. Nicht nur den Autos, sondern auch anderen Fußgängern musste man ausweichen. Die Chaos stiftenden Tretroller und Fahrräder beengten trotz der Kälte die Straßen und Bürgersteige. All das tangierte meine gute Laune jedoch nicht im Geringsten. Ich war zufrieden, dass ich endlich wieder geschrieben hatte und was der Ton des Geschriebenen mir über mich verraten hatte. Der Drang, weiterzumachen, hatte mich gepackt und mir waren Ideen für verschiedenste Projekte gekommen. Mein Enthusiasmus wurde nur noch von der Aussicht überstrahlt, Joana in wenigen Momenten wieder zu sehen. Mein Schritt hätte nicht energischer sein können, als ich auf das DAP zumarschierte. An den Stehtischen vor der Bar stand eine so große Traube an Rauchern, dass ich mich entschied, den Hintereingang zu nutzen. Schließlich hatte sich das beim letzten Mal mehr als bezahlt gemacht. Beim Gedanken daran, wie die letzte Woche verlaufen wäre, wenn ich nicht durch den Hintereingang gegangen wäre, lachte ich auf. Der Milan, der sich in einem sonst identischen Paralleluniversum für die Vordertür entschieden hatte, tat mir leid. Freudig klatschte ich in die Hände. Gerade als ich mich an der Gruppe Raucher vorbei schob, hörte ich eine vertraute Stimme: «Hey M., wo warst du die ganze Zeit?», rief Mo, der sich mit Marco und Schubi eine etwas zu dicke, ungewöhnlich duftende Zigarette teilte, «Deine neue Herzdame schleppt uns schon seit einer Stunde neues Bier heran und du kommst so spät?»
Ich umarmte alle drei und schaute zum ersten Mal seit Stunden auf die Uhr. Ich hatte tatsächlich die Zeit vergessen. Nur die Tatsache, dass es bereits stockdunkel gewesen war, hatte mich aufbrechen lassen.
«Ach du Kacke, ich wollte schon längst hier sein!»
«Wärste mal besser.» Schubi legte mir den Arm auf die Schultern. «Jojo war ganz enttäuscht, sich mit uns drei Nasen begnügen zu müssen.»
Ich ahnte Schlimmes, «Sagt bloß, ihr drei seid ihr auf die Pelle gerückt.»
«Na, was denkst du denn? Sind doch Familie, da müssen wir uns deiner Kleinen doch mal genauer vorstellen, wo du mit ihr anbandelst.», gab nun auch Marco seinen Senf dazu «Ich wusste ja noch gar nichts davon, bis ich gesehen habe, wie Mo und die Experten hier sie belagert haben.»
«Oh Mann, Jungs! Wenn man euch nicht im Auge behält, kann man’s auch direkt lassen, ‘nen guten Eindruck machen zu wollen!», sagte ich und wir mussten alle lachen.
«Ich werde mal reingehen und Hallo sagen.»
Ich ließ die drei zurück und ging um das Gebäude herum, um an die Bar zu kommen, ohne mich durch den vorderen Teil drängen zu müssen. Das DAP platzte aus allen Nähten und mir wurde schlagartig klar, dass Joana nicht viel Zeit für mich haben würde, solange ihre Schicht ging. Ich suchte den Raum nach ihr ab. Aber sowohl hinter der Theke als auch beim Kicker konnte ich sie in der Menschenmenge nicht ausmachen. Ich bestellte bei dem jungen Barkeeper ein Bier und hielt weiter die Augen offen. Die Luft war zwar stickig, aber das Stimmengewirr und die Musik im Hintergrund erzeugten eine fröhliche Atmosphäre. Das Bier war herrlich kalt und ließ mich vollends im DAP ankommen. Nach einer Weile entdeckte ich ein schwer beladenes Tablett, das von einer kleinen Hand über die Köpfe der Gäste gestemmt wurde, während die dazugehörige Person sich zwischen den dicht beieinanderstehenden Gästen hindurchzwängte. Hoffnung keimte in mir auf. Und tatsächlich, als das Tablett am Eingang zum Thekenbereich den Rand der Menschentraube erreichte, trat Joana mit erschöpften Zügen aus dem Getümmel. Selbst in diesem Ausdruck der Erschöpfung war sie wunderschön und erhellte für mich den Raum. Als sie mich erblickte, wich ihr angestrengter Gesichtsausdruck einem freudigen Lächeln. Sofort stellte sie das Tablett mit leeren Gläsern ab und kam zu mir herübergelaufen. Als stiege sie aus einem Schwimmbecken, stemmte sie sich auf den Tresen und drückte mir einen Kuss auf die Lippen.
«Da bist du ja. Ich hatte schon Angst, du kommst nicht mehr.» Ein zweiter Kuss folgte.
«Sorry, ich hab die Zeit vergessen. Tut mir leid, dass du gewartet hast.»
«Kein Grund, sich zu entschuldigen. Ich freu’ mich, dass du jetzt da bist.» Sie rutschte wieder hinter den Tresen und goss sich ein Wasser ein. «Außerdem habe ich Mo, Marco und Schubi kennengelernt. Deine Jungs sind ja ein echt interessanter Haufen!» Ihr Blick ließ mich erahnen, was die drei für eine Show abgezogen haben mussten.
«Interessant ist sehr höflich ausgedrückt, aber ja, das sind sie. Ich hoffe, sie sind dir nicht zu sehr auf die Nerven gegangen.»
«Gar nicht! Es war toll, mehr über dich zu erfahren. Dir ist klar, dass die Jungs dich abgöttisch lieben, oder?» Sie ergriff über die Theke hinweg meine Hand. «Ich wünschte, ich hätte auch so eine eingeschworene Truppe.»
«Hast du nicht?», fragte ich und bereute sofort meine Worte. Doch sie verzog nur das Gesicht und zuckte mit den Schultern. Da es mir nicht als der richtige Moment erschien, um nachzuhaken, sagte ich: «Vielleicht hast du die drei bald mehr an der Backe, als dir lieb ist.»
Sie lächelte wieder. «Ich könnte mir Schlimmeres vorstellen. Wie lange bleibst …»
«Jojo, genug geturtelt! Der Laden platzt aus allen Nähten, bring das hier zu Tisch sieben», unterbrach sie Thilo, der Besitzer des DAP, drückte ihr ein mit Longdrinks voll beladenes Tablett in die Hände und begrüßte mich anschließend mit ausgestreckter Faust. «Hey M., schön dich zu sehen. So kennt man dich ja gar nicht, dass du mir die Mädels von der Arbeit abhältst.»
«Keinen Stress, Süße. Ich geh’ nicht, bevor deine Schicht vorbei ist», sagte ich und zwinkerte Joana zu. An den Wirt gewandt sagte ich mit einem Grinsen: «Hi Thilo. Was soll ich machen, wenn du so eine Wahnsinnsfrau beschäftigst. Machst du mir bitte auch so einen wie auf dem Tablett.»
Joana, die mich auf ihrem Weg zurück in die Menschenmenge noch gehört hatte, drehte sich um und warf mir einen Kuss zu. Dabei wäre sie fast mit einem anderen Kellner zusammengestoßen.
Sehr bald zeichnete sich ab, dass ich Durchhaltevermögen brauchen würde, wenn ich bis zu Joanas Schichtende bleiben wollte. Offensichtlich war die besinnliche Zeit auch im DAP vorbei und die Bar war dafür bekannt, so lange aufzubleiben, wie es zahlende Kunden gab, die noch regelmäßig bestellten. Nicht selten waren die Jungs und ich diese Kunden, wenn wir bis in die Morgenstunden würfelten und uns mit Bierrunden eindeckten, was mehr oder weniger der Sinn des Spiels war. Da Joana für die kommenden Stunden beschäftigt war, begab auch ich mich ins Gedränge. Ich fand meine Jungs an einem der Stehtische und stellte erfreut fest, dass sich auch Felix und Nele dazugesellt hatten. Die beiden waren über Silvester mit ein paar Bekannten Ski fahren gewesen. Mit dem Einzug in das freie Zimmer in Felix Wohnung war Nele zwei Jahre zuvor zu einem voll integrierten Mitglied unserer Männertruppe geworden. Direkt am Abend ihres Einzugs hatten wir bei Felix Football geschaut. Nele hatte gefragt, ob sie sich dazusetzen könne und hatte uns bereits am Ende des ersten Viertels mit ihrem Fachwissen um den Finger gewickelt. Und auch wenn uns New England Fans grundsätzlich suspekt sind, waren wir uns nach sechs Stunden NFL, eineinhalb Kisten Bier und diversen angeregten Diskussionen einig gewesen, dass sie auch am folgenden Sonntag in meiner Wohnung dabei sein würde. Solange hatte es jedoch nicht gedauert und sie war bereits zwei Tage später Teil unseres Stammtisches im DAP gewesen. Wir schockten bis ein Uhr nachts und seit dem war sie fester Bestandteil der Gang. Ich verbrachte auch öfter Zeit mit ihr allein und wir wurden gute Freunde. Alex hatte sich daran stets gestört, was mich wiederum wahnsinnig gemacht hatte, da Nele zum einen lediglich eine Freundin war und Alex zum anderen damals kaum mehr Interesse an gemeinsamen Unternehmungen gezeigt hatte. Für uns Jungs war Neles Anwesenheit immer wieder erfrischend, so oft wie sie an vorderster Front mit vom Leder zog, egal ob wir über Sex, Sport, Politik oder das Aussehen anderer Männer oder Frauen diskutierten. Kein Thema war vom Tisch, nur weil Nele dabei war, und alle waren sich einig, dass sie eine riesige Bereicherung für unsere Truppe war.
Ich nahm sie und Felix, einen Schrank von Mann und eine der treusten Seelen, die ich je kennengelernt habe, in die Arme und fragte, wie der Urlaub gelaufen war. Felix kratzte sich verlegen am Kopf und deutete auf die riesige Schiene an seinem Knie.
«Wenn du ‘nen Gorilla auf Skier stellst …», kommentierte Nele trocken und schüttelte den Kopf.
Der Ärmste hatte sich offenbar das Kreuzband gerissen und sollte am nächsten Tag ins MRT, um die Diagnose zu bestätigen. Dass er trotzdem in diesem Gedränge mit seinem Bier an einem Stehtisch stand, passte zu ihm wie die Faust aufs Auge. Dass der Heimweg der beiden keine dreihundert Meter betrug, machte die Sache für ihn ein wenig einfacher. Wir genossen es sehr, zum ersten Mal seit einigen Wochen wieder in kompletter Runde beisammen zu sein und uns gegenseitig auf den neusten Stand zu bringen. Und so erzählten Nele und Felix von ihrem Ski-Trip, Mo von seinem Kroatienabenteuer und ich von den sich bei mir überschlagenden Ereignissen. Bier und Longdrinks flossen großzügig und gelegentlich machten wir einen Abstecher nach draußen. Auf den Anschlag kamen wir natürlich auch zu sprechen. Nele kannte ein Opfer, das schwer verletzt überlebt hatte. In unserer Unterhaltung griffen wir das Geschehene aus verschiedenen Perspektiven auf, wobei an verschiedensten Stellen Wut durchschien. Ich fand es interessant, dass selbst in unserer kleinen und relativ homogenen Gruppe diese Wut aus verschiedenen Richtungen herrührte. So ereiferte sich Schubi wie üblich über die Verfehlungen unserer Gesellschaft in Bezug auf das Miteinander der Menschen, die Haltung des Westens im Allgemeinen und die Unfähigkeit, Sachen differenziert zu betrachten. Neles Wut richtete sich gegen die Gewalt an sich. Auf ein Unverständnis dafür, dass Menschen, egal aus welcher Motivation, dazu in der Lage waren, so grausam zu handeln. Marco, der als einziger in der Runde noch Kirchenmitglied war, schien eine abstraktere Wut auf den Hintergrund des Attentäters zu haben. Ob sie sich dabei gegen den Islam als Ganzes oder nur gegen radikalen Islamismus richtete, wurde nicht ganz deutlich. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass er sich bewusst mit seinen Ansichten zurückhielt, da er wusste, dass er bei jeglicher Form der Pauschalisierung von allen anderen heftigen Gegenwind zu befürchten hatte. Meine eigene Unzufriedenheit bei diesem Thema bezog sich auf die Unterhaltung selbst. Sowohl in unserem Mikrokosmos am Stehtisch als auch auf die gesellschaftlich geführte Debatte. Wut empfand ich keine, da Wut eine Projektionsfläche braucht. Doch hätte ich mir gewünscht, dass sowohl jeder Einzelne sowie auch die Gesellschaft als Ganzes für sich selbst geprüft und überlegt hätte, was man tun könnte, um derartigem Hass in der Zukunft keinen Raum zu geben.
Aber auch diese Diskussion verebbte schließlich und es wurde wieder viel gelacht. Besonders Felix musste sich dumme Sprüche von uns anhören. Als einer der Tische mit Sitzbank frei wurde, nutzen wir die Chance und ließen uns nieder, um ein paar Runden zu würfeln – mit dem schönen Nebeneffekt, dass mit der durch das Spiel ansteigenden Bestellfrequenz Joana öfter an unseren Tisch kam. Jedes Mal, wenn sie uns eine neue Runde kleiner Biere brachte, konnte ich nicht dem Reiz widerstehen, mir einen Kuss abzuholen. Da der Laden nach wie vor brummte, blieb sie jedoch nie lange bei uns.
Ein neues Gefühl ergriff mich jedes Mal, wenn ich sie bei einer anderen Gruppe Gäste verharren sah. Zum ersten Mal fiel mir auf, wie oft an einem solchen Abend die Kellnerinnen von den verschiedensten Typen angeflirtet wurden. Für Joana schien es Routine zu sein, sich mit einem Lächeln aus solchen Situationen herauszuziehen, ohne ihre Trinkgeldchancen zu beeinträchtigen. Ich identifizierte das in mir aufsteigende Gefühl als Eifersucht und konnte mich nicht erinnern, zuvor jemals so empfunden zu haben. Zwar war ich nicht eifersüchtig im Sinne eines Alphatieres, das es nicht erträgt, dass seine Angebetete auch von anderen Avancen erhält. Doch spürte ich eine mir unbekannte Form von Neid auf die Zeit und Aufmerksamkeit, die sie anderen Männern schenkte. Diese Erkenntnis schockierte mich, da ich Eifersucht immer als Schwäche gesehen hatte. Sie stand im Widerspruch zu meinem Weltbild, in dem ich nur Teil des Ganzen war und daher nicht mehr oder weniger Anspruch auf etwas oder jemanden hatte als irgendjemand anderes. Dass Joana es so schnell geschafft hatte, diese Sichtweise zu erschüttern, zeigte mir auf sehr eindrucksvolle Weise, dass sie etwas in mir auslöste, das neu war. Nele hatte meine Blicke offensichtlich verfolgt und war mir auf die Schliche gekommen.
«Na, Milan», sagte sie ironisch und riss mich aus meinen Gedanken. «Du bist doch nicht etwa eifersüchtig, dass deine Kleine auch mit den anderen Kerlen hier plaudern muss?»
Die Jungs konnten sich ihr dummes Grinsen kaum verkneifen.
«Quatsch!» Sie hatte mich eiskalt erwischt und ich war peinlich berührt. «Ich habe nur gedacht, dass es anstrengend sein muss, an einem Abend so oft angesprochen zu werden.»
Doch Nele machte man so leicht nichts vor. «Wer’s glaubt. Aber ist schon ok. Wer teilt schon gern sein neues Spielzeug.»
Mir blieb nichts übrig, als das Handtuch zu werfen. Ich seufzte, ließ dramatisch jegliche Luft aus meinen Lungen entweichen und hob die Hände. «Erwischt. Was soll ich machen, die Kleine hat irgendwas mit mir angestellt, was ich nicht ganz verstehe.»
«Ist doch toll, genieße es, solange dem so ist», sagte Nele und stieß mit mir an.
«Wie alt ist sie eigentlich?», fragte Felix.
«Gerade erst vierundzwanzig geworden.» Ich zog die Augenbrauen hoch. «Ich weiß, was du denkst. Aber sie ist verdammt scharfsinnig und weiß genau, wer sie ist und wie sie zum Leben steht.»
«Wer weiß, vielleicht hat sie auch schon mehr erlebt, als wir alten Säcke zusammen», warf Mo ein, der vermutlich auf Rudis Bemerkungen anspielte. Ich war ihm dankbar, dass er nicht konkreter wurde und nickte nur. Auch mir war schon der Gedanke gekommen, dass sie aus diesem Grund deutlich reifer wirkte als andere in ihrem Alter. Ich war nicht mal sicher, ob ich selbst sie an Reife übertraf, die grundsätzlich keine meiner Stärke war. Allerdings hatte es mich stets mit Stolz erfüllt, mir eine gewisse Jugendlichkeit und Naivität bewahrt zu haben – bis heute. Für meine Mitmenschen war das nicht immer einfach und führte das ein oder andere Mal auch zu unangenehmen Situationen. Die Diskussion am Tisch hatte sich glücklicherweise schon einem neuen Thema zugewandt.
Meine Geduld wurde an diesem Abend extrem auf die Probe gestellt. Joana hatte die Schlussschicht, was bedeutete, dass sie bis zur Bestellung des letzten Gastes am Zapfhahn stehen, das DAP aufräumen und abschließen musste. Unsere Schockrunde hatte zum Glück Fahrt aufgenommen, sodass wir bis vier Uhr wie wild gewürfelt und getrunken hatten. Es ging heiß her und wurde mit harten Bandagen gespielt. Damit Felix jedoch noch halbwegs sicher nach Hause kam, beschlossen wir es nach einer weiteren Runde, die auf meinen Deckel ging, gut sein zu lassen. Marco begleitete ihn und Nele nach Hause und man konnte ihr die Erleichterung ansehen. Sie hatte sich offensichtlich bereits Sorgen gemacht, wie sie unseren angeschlagenen Hünen in die WG bekommen würde. Gegen fünf machten sich dann auch Mo und Schubi auf den Weg.
Als wir uns verabschiedeten, packte Mo mich an den Schultern und lallte: «Auch wenn’s unangenehm ist, Jung. Find’ raus, was sie dir nicht erzählen mag. Und lass dich nicht wieder abwimmeln.»
Selbst nicht mehr ganz beisammen, brummte ich zustimmend. Joana kam zu uns, um die beiden zu verabschieden. Mo nahm sie zum Abschied in den Arm und nickte in meine Richtung. «Du bist jetzt verantwortlich für den da. Sieh zu, dass du ihn heil nach Haus schaffst. Und sei gut zu ihm. So wie ich das sehe, hat er sein Herz an dich schon so gut wie verloren.»
Routiniert im Umgang mit betrunkenem Geschwafel klopfte sie ihm auf den Rücken und konterte: «Mach dir keine Sorgen. Pass du mal lieber auf, dass du gut nach Hause kommst.» Über seine Schulter hinweg warf sie mir einen fragenden Blick zu, der erkennen ließ, dass sie seine Aufforderung irritierte. Ich zuckte nur mit den Schultern, als hätte ich keine Ahnung, wovon er redete. Als die beiden Jungs gegangen waren, zog ich an die Theke um. Dort konnte ich mich mit Joana unterhalten, während sie klar Schiff machte und ab und zu die letzten Biere zapfte. Eine größere Studentengruppe war noch in eine angeregte Diskussion vertieft und vier Typen in meinem Alter lieferten sich am Kicker lautstark ein Duell nach dem nächsten.
«Du siehst auch aus, als müsstest du langsam ins Bett», sagte Joana und stellte mir ein Wasser auf den Tresen, das ich nicht bestellt hatte. «Du kannst kaum die Augen offen halten und ihr habt dahinten beim Würfeln ganz schön Gas gegeben.»
Sie hatte recht, doch ich wollte nichts weniger, als ohne sie nach Hause zu fahren. Nach einem kräftigen Schluck aus dem Glas setzte ich mich auf und sagte: «Mag sein, aber ich gehe heute auf keinen Fall ohne dich nach Hause. So lange werden die ja wohl nicht mehr machen. Machst du mir vielleicht einen Espresso?»
«Das stimmt, ich kassiere gleich. Dann brauch ich höchstens zwanzig Minuten, um alles fertigzumachen.»
Obwohl mich der Espresso nicht nüchtern werden ließ, brachte er mich wieder nach vorne. Als die letzten Gäste gegangen waren und Joana den Tresen abwischte, fragte sie in ihrer herrlich direkten Art, «Und? Was haben deine Jungs und vor allem Nele zu mir gesagt?»
«Nele ist einer von den Jungs», sagte ich und wir mussten lachen. «Was sollen sie gesagt haben? Sie haben auf jeden Fall gemerkt, dass du mir ganz schön den Kopf verdrehst. Nele hat mir Eifersucht unterstellt, wenn du von anderen Typen angemacht wurdest und Mo hat herausposaunt, dass er auch schon mal ein Auge auf dich geworfen hat.»
«Das hatte er in der Tat. Er hat sogar schon mal nach meiner Nummer gefragt, aber ich bezweifle, dass er sich noch daran erinnert. Muss ich ihn mal drauf ansprechen», sagte sie und zwinkerte mir zu. «Und hatte Nele recht? Warst du eifersüchtig? Sie scheint ja ziemlich aufmerksam zu sein.»
Ich spürte, wie mir das Blut in den Kopf schoss. Joana schmunzelte überlegen. Mit vorgeschobener Unterlippe sagte sie: «Schade. Ich fände es schön, wenn du ein wenig eifersüchtig gewesen wärst.» Da ich keine schlagfertige Antwort parat hatte, fuhr sie fort: «Dann sei jetzt bei mir. Komm hinter den Tresen und leere die Aschenbecher in den Müll aus, während ich die Kasse mache. Dann haben wir’s schon.»
Wieder stemmte sie sich auf die Theke und unterstrich ihre Aufforderung mit einem motivierenden Kuss. Mit einem für meinen Zustand überraschend dynamischen Satz sprang ich zu ihr hinter den Tresen. Da meine Aufgabe schnell erledigt war, beobachtete ich, wie sie sich konzentriert auf ihre Unterlippe biss. Ihre Schönheit raubte mir den Atem. Ich schmiegte mich von hinten an sie, umschloss sie mit meinen Armen und legte meine Hände auf ihren wunderbaren flachen Bauch. Als die letzten Scheine gezählt waren, legte sie ihren Kopf nach hinten auf meine Brust und drückte sich gegen mich.
Unsicher, ob es so etwas wie den richtigen Moment je geben würde, wagte ich einen erneuten Versuch. «So wie ich das sehe, werde ich dich nicht mehr gehen lassen Süße,» flüsterte ich, wobei sie ihre Hände auf meine legte. «Deshalb würde ich mich freuen, wenn du mir mehr von dir und deiner Situation verraten würdest.»
Ihr Körper spannte sich für den Bruchteil einer Sekunde an, wodurch ihre Fingernägel minimal in meine Hände drückten.
«Ich weiß, dass du das möchtest. Und ich verstehe dich. Und ich will auch mit dir über alles sprechen.» Ihre Hände und ihr Körper hatten sich schon wieder entspannt. «Aber du willst doch nicht so einen schönen Moment kaputtmachen, indem wir über die Vergangenheit sprechen, oder?»
«Ich will doch nur, dass …», sagte ich, als sie begann, ihren an mich angeschmiegten Hintern mit nur kaum spürbaren Bewegungen im Kreis zu bewegen. «…nein, das will ich natürlich nicht. Versprich mir nur, dass du mich bald an deiner Geschichte teilhaben lässt.»
«Versprochen», hauchte Joana und intensivierte ihre Bewegungen. Die Situation in meiner Hose spitzte sich zu und jegliches Blut, welches mein Gehirn gerade noch den Versuch einer ernsten Unterhaltung hatte machen lassen, wanderte in andere Körperregionen. In dem Moment, als Joana sich dann auch noch umdrehte und sich mir zugewandt an mich presste, war es völlig um mich geschehen. Wir küssten uns leidenschaftlich und fielen übereinander her. Unserer Hosen entledigt drehte sie sich wieder um und ließ mich in ihr und damit auch die verschwommenen Reste meiner Gedanken verschwinden. Auch wenn das Gesundheitsamt das, was folgte, sicher nicht gutgeheißen hätte, war es ein gleichzeitig animalisches und doch von Zärtlichkeit geprägtes Abenteuer. Für die anschließende Heimfahrt im Taxi hatte mein Gedächtnis im Anschluss offensichtlich keine Kapazität mehr übrig. In meinem Bett schliefen wir beide innerhalb von Sekunden und fest ineinander verschlungen ein.

Leseprobe – Die zauberhafte Jane

Ich lächelte das Bild an, als hätte das Mädchen zu mir gesprochen und machte mich auf den Weg in unser Zimmer. In den Fluren der oberen Etage lagen Teppiche, auf denen man wie auf Wolken lief. Obwohl ich nach wie vor meine Stiefel trug, verschluckten sie jegliches Geräusch meiner Schritte. Alles war sehr gepflegt und sauber, und obwohl ich außer Isabella noch niemandem begegnet war, wirkten die stilvoll dekorierten Wände und die edle Einrichtung lebendig. Man kam sich vor wie in einer Villa aus einer amerikanischen Fernsehserie, die der Lebensmittelpunkt reicher Leute war. Ich kam an einem der Wohnbereiche mit integrierter Küche vorbei, wo eine Frau auf einem der Ledersofas saß und laut auf Englisch telefonierte. Sie trug einen bunten Jumpsuit, der schick und lässig zugleich wirkte. Auf die Entfernung fiel es mir schwer, ihr Alter einzuschätzen. Sie winkte mir mit der freien Hand freundlich zu, wies auf die Kaffeemaschine und hielt fünf Finger in die Luft. Ich nickte nur und ging weiter. Hatte sie mich gerade auf einen Kaffee eingeladen? Ich nahm mir vor, in ein paar Minuten sicherheitshalber noch einmal in die Küche zurückzukehren. Als ich an der Tür zu unserem Zimmer ankam, steckte tatsächlich der Schlüssel und ich trat in einen großzügigen Raum mit hohen, stuckverzierten Decken. Die Flügeltüren, die auf einen kleinen Balkon führten, ließen ihn wunderbar hell wirken. Das angrenzende Badezimmer bot viel Platz und war hochwertig ausgestattet. Möbel und Dekorationen hatten eine moderne Eleganz, ohne dabei zu minimalistisch oder kalt zu wirken. Überall roch es kaum wahrnehmbar nach Lavendel, was eine beruhigende Atmosphäre schuf. Das alles und der Blick auf den parkähnlichen Garten ließen mich wie einen Schlossbewohner fühlen. ‚Prinzessin und Räuberbraut‘ kam mir in den Sinn. Hinter einer schmalen Tür verbarg sich ein separates Arbeitszimmer mit höhenverstellbarem Schreibtisch und kleinem Sofa. Die modernen Möbel schienen nur im ersten Moment im Widerspruch zu den stuckverzierten Decken zu stehen. Je länger ich Raum und Einrichtung auf mich wirken ließ, desto mehr entspannte ich mich. Ich fragte mich, ob Klinger das Gebäude nach Feng-Shui-Prinzipien hatte einrichten lassen. Wie schon so oft blieb mir nichts anderes übrig, als den Hut vor seiner Großzügigkeit zu ziehen – einem Charakterzug, den ich auch in diesem Maße zu kultivieren hoffte.
Nachdem ich mich frisch gemacht hatte, kehrte ich in die Küche zurück, wobei mir auffiel, dass zwischen dieser und meinem Zimmer lediglich zwei weitere Türen vom Flur abgingen. Laut dem Grundriss mussten diese beiden Räume deutlich größer als mein Zimmer sein.
Die Frau, deutlich größer, als es auf der Couch zu erkennen gewesen war, lehnte lässig an der Arbeitsplatte. Vor ihr standen zwei dampfende Tassen. Sie war deutlich älter als ich, strahlte jedoch eine jugendliche Energie aus, die ihre wenigen Fältchen und einzelnen grauen Haare mehr wie Trophäen des Lebens, denn als Spuren des Verfalls wirken ließen. Ihre wachen Augen warnten geradezu davor, ihre Besitzerin mit Gewöhnlichkeit zu langweilen.
«Milch, kein Zucker», sagte ich forsch und um Lockerheit bemüht, als ich auf sie zuging.
«Wie bitte?» Sie sah mich irritiert an und nahm die beiden Tassen in die Hände, wie um sie von mir fernzuhalten. «Kaffee steht hinten im Schrank, den muss sich hier schon jeder selbst machen.»
Peinlich berührt stammelte ich: «Oh, sorry. Ich dachte, äh …»
«Just kidding. Hi, ich bin Jane.» Sie lächelte mich an. «Probier` ihn erst mal ohne Milch, der ist echt was Besonderes.»
Ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Nervös nahm ich die Tasse entgegen. Ihr Lächeln war jedoch so einladend, dass ich schnell über meine Schmach hinwegkam. «Danke. Und Respekt – bin lange nicht so vorgeführt worden. Riecht wirklich lecker.» Ich trank einen Schluck. «Ich bin übrigens Milan.»
«Schön dich kennenzulernen, Milan. Du bist also Bastis neuer Goldjunge. Als ich ihn zuletzt gesehen habe, konnte er gar nicht aufhören, von dir und seinem neuen Magazin zu reden.»
Da ich nicht wusste, was ich darauf erwidern sollte, fragte ich, «Und wer bist du, Jane? Von dir hat er mir noch gar nichts erzählt.» Mit einem anerkennenden Nicken gab sie mir zu verstehen, dass ich ihren Seitenhieb erfolgreich ausgeglichen hatte.
Jane erzählt, dass sie schon mehrere Jahre in dem Haus lebte. Sie arbeitete als Managerin in einem von Klingers Unternehmen und hätte sich ihrer Lebensgeschichte nach selbst eins der kleineren großen Häuser in der Nachbarschaft leisten können. In Kanada geboren, hatte sie in den USA an verschiedenen renommierten Universitäten Wirtschaft und Psychologie studiert und anschließend Karriere bei zwei bekannten Wall-Street-Unternehmen gemacht. Jedoch hatte sie das viel bemühte Glasdach der Konzernstrukturen davon abgehalten, auf einem der Chefsessel zu landen. Trotz oder geraden wegen ihrer streitlustigen Art, die auch ich schon in der ersten Minute unserer Bekanntschaft kennenlernen musste, war sie eine erfolgreiche Frau gewesen, die es ohne die Hilfe familiärer Kontakte zu allgemeiner Anerkennung gebracht hatte. Etwas, das ihr überambitionierter, aber untalentierter Mann nie hatte akzeptieren können und was sich, wie sie mir Jahre später erzählte, irgendwann tragischerweise in psychischer als auch physischer Gewalt ihr gegenüber geäußert hatte. Mit Mitte vierzig hatte ihre Karriere ein jähes Ende gefunden, als sie aufgrund eines Burn-outs alles an den Nagel hängen musste. Mit der realen Aussicht auf einen Suizid konfrontiert, hatte sie sich entschieden, sowohl mit ihrem familiären als auch beruflichen Leben vollends zu brechen, um sich selbst zu retten. Wie viele, die das Zentrum des Turbokapitalismus zwar mit viel Geld, aber ohne einen letzten Rest Energie ausspuckte, hatte sie ihr Heil im Buddhismus gesucht. Auf ihrer spirituellen Reise hatte sie Klinger in Tibet kennengelernt. Als er ihr Jahre später einen Job anbot, war sie nach München gekommen und nie wieder gegangen.
«Tatsächlich wusste ich vom ersten Tag an, dass ich nicht nur in München, sondern auch in diesem Haus bleiben würde», erzählte sie, als wir uns mit dem mittlerweile zweiten Kaffee auf dem Sofa gegenüber saßen. «Was Basti hier und auch an anderen Orten geschaffen hat, war genau das, was ich brauchte. Die verschiedenen Leute, die hier mal länger und mal kürzer aufschlagen und die so entstehenden Beziehungen sind das, was mich wirklich erfüllt. Wenn du Basti kennengelernt hast, kannst du dir sicher vorstellen, dass sie alle etwas Besonderes haben, sich aber in ihrer Einstellung zum Leben und zum Miteinander relativ einig sind. Man erlebt hier alles von den verrücktesten Partys und den skurrilsten Zusammenkünften unterschiedlichster Künstler und Intellektueller bis hin zu den nervenaufreibendsten und traurigsten Gesprächen mit Mitbewohnern oder deren Gästen.»
Jane hatte nach einigen Zimmerwechseln eine große Wohnung ohne Küche bezogen, die sich hinter einer der beiden Türen neben meinem Zimmer befand. Sie hatte in dieser Villa ihre persönliche Heimat gefunden und schien damit absolut glücklich zu sein.
Über meine eigenen Jahre in München sollte sie zu einer meiner engsten Freunde werden und sie verlor nie ihre streitlustige und gleichzeitig warme und liebevolle Art, mit der ich sie bereits an diesem Tag kennenlernte.
Selbst als sie mit siebzig aufhörte zu arbeiten, blieb sie in der Villa. Jahrelang hatte ich sie angefleht, ein Buch darüber zu schreiben, was sie zwischen diesen Wänden erlebt hatte. Zwar kannte ich die meisten Geschichten, doch hielt ich es für ein tragisches Versäumnis, sie nicht mit der Welt zu teilen, da sie die wunderbare Essenz ihres Wesens und die Einzigartigkeit der Hausgemeinschaft in sich trugen. Jane hatte jedes Mal gesagt, dass sie zu beschäftigt damit sei, Neues zu erleben, und hatte ihren Worten auch Taten folgen lassen. Fünfzehn Jahre nach unserem ersten Treffen an der Küchenplatte, lag sie wegen einer nicht behandelten Krebserkrankung im Sterben. Mit ihrem bevorstehenden Ende war sie von Anfang an im Reinen gewesen und verschwendete keinen Augenblick mit Trauer oder Selbstmitleid. Ihre spirituelle Reise hatte sie schon lange zuvor auf diese Zeit vorbereitet, sodass sie die Endgültigkeit der Diagnose nicht mehr erschüttern konnte. Zu jener Zeit bat sie mich, sie ein letztes Mal zu besuchen. Von ihrem Krankenbett, welches sie in der Villa hatte aufbauen lassen, lächelte sie mich mit der gleichen Lebensfreude an wie eh und je. Obwohl ihr Körper gebeutelt und ein fahler Schatten seiner Selbst geworden war, hatten ihre Augen voller Leben gesteckt. Von dem Moment an, als ich ihr Krankenzimmer betreten hatte, hatte sie mich glauben lassen, mich nicht mehr zu erkennen. Der Pfleger, den sie für ihre grausige Scharade eingebunden hatte, hatte seine Rolle gespielt, weshalb ich mir sicher gewesen war, zu spät gekommen zu sein, um ein letztes waches Gespräch mit meiner alten Freundin zu führen. Nachdem ich eine Viertelstunde in einem Sessel an ihrem Bett gesessen und ihrem wirren Gerede gelauscht hatte, wollte ich gehen und nahm mir vor, sie nicht so in Erinnerung zu behalten. Gerade als ich aufstand, gackerte sie mit einem spöttischen Unterton: «Genau so naiv wie am ersten Tag. Setz dich wieder hin.»
Geschockt darüber, dass sie so mit meiner Trauer gespielt hatte, konnte ich ihr dennoch keine Sekunde lang böse sein und freute mich stattdessen, dass sie sich diesen Spaß noch hatte erlauben können. Wir verbrachten gemeinsam einen letzten wunderschönen Nachmittag und schwelgten in Erinnerung. Als ich schließlich gehen wollte, ergriff sie meine Hand und sagte. «Nun kennst du alle Geschichten, die ich in diesem Haus erlebt habe.»
Schelmisch blickte sie aus ihrem Bett zu mir auf. Mit beiden Händen umschloss ich ihre schwache und geradezu winzig wirkende Hand und ließ sie aussprechen, was ich in diesem Moment bereits ahnte.
«Wie hätte ich das alles selbst je in Worte fassen können, sodass sie alle lebendig werden. Ich glaube, wir wissen beide, dass das Universum dich dafür zu mir geschickt hat. Versprich mir, dass das Buch dem Haus und unseren Erlebnissen hier gerecht wird.»
Mit einem Kuss auf die Stirn versprach ich es ihr und freute mich, sie auf diese Weise ehren zu können.
Von alledem wusste ich an meinem ersten Tag in München nichts, als Jane mir verriet, dass am nächsten Abend im großen Wohnbereich des Erdgeschosses eine kleine Party stattfinden würde. Ein Bewohner hatte Geburtstag und zu einem Umtrunk nach der Arbeit geladen. Eine der wenigen Regeln im Haus war, dass alle, die in der Villa lebten, zu allen Veranstaltungen eingeladen waren, unabhängig vom Gastgeber. Ich versprach Jane zu kommen und verabschiedete mich von ihr, bevor sie uns einen dritten Kaffee zubereiten konnte. Ehe es dunkel wurde, wollte ich noch die Nachbarschaft erkunden und die nötigsten Einkäufe erledigen.

Sein Debütroman verwebt eine Seelenreise durch Selbstverwirklichung, frische Liebe und Gesellschaftsspaltung mit Empathie und kraftvoller Sprache.